Die letzten Tage im Süden

Kurzversion: Dienstag: faulenzen, Sonnenbrand, Boot fahren
Mittwoch: La Arena, Puelche, Pistenstraße, Osorno aus der Ferne, Wasserfälle, Sonne, Lagerfeuer und Würstchen.
Donnerstag: Flug nach Santiago + Bus nach Valparaíso

Der Dienstag begrüßt uns mit schönem Wetter, und wir legen noch einen Tag Ruhe ein, das heißt einkaufen, kochen, die Sonne am Strand genießen. Ich bekomme meinen ersten Sonnenbrand seit Jahren an den Beinen. Der bisher unspektakulärste Tag, aber die Wäsche wird endlich trocken und wir genießen es, einmal nicht zu frieren.

Roman und ich schnappen uns außerdem das Ruderboot, das neben dem Haus liegt, und schleifen es runter ins Wasser. Wenigstens einmal wollen wir selbst Boot fahren.

Boot fahren

Boot fahren 2

Hier sind die Beweisfotos, allerdings war etwas Seegang so dass ich Angst hatte mein Handy fällt ins Meer und ich nicht mehr Bilder gemacht habe. Von meinen Paddelkünsten gibt es leider keine Fotos, denn wir haben uns abgewechselt. Wir müssen aber auf die ansässige Fauna einen sehr bemitleidenswerten Eindruck gemacht haben, da sogar ein Seelöwe in unserer Nähe aufgetaucht ist und uns zugerufen hat.

Abends verabschieden sich noch unsere Vermieter von uns, da sie ab Mittwoch selbst Besuch haben und uns da nicht noch einmal sehen können. Es wird ein Platz verabredet, wo wir den Schlüssel verstecken, und wir werden noch einmal eingeladen, sie nächstes Mal zu besuchen. Wir tauschen auch E-Mail-Adressen aus, damit wir uns auch direkt melden können.

Mittwoch ist unser letzter Tag und wir wollen noch ein wenig weiter in den Süden als wir es bisher geschafft haben.

Reise in den Süden

Reise in den Süden 2

Es gibt etwa 40km die Küstenstraße weiter einen weiteren kleinen Hafen, La Arena, von wo uns eine Fähre nach Puelche bringt, da dort ein breiter Fjord das Land trennt. Die Überfahrt dauert auch wieder etwa eine halbe Stunde, allerdings sehen wir keine spannenden Tiere oder Pflanzen. Ein paar Möwen, das ists. Aber das Wetter ist traumhaft und wir sind guter Dinge. Von Puelche aus wollen wir auf der anderen Seite des Fjords die Schotterstraße testen, denn von dort kommt man wieder in Richtung Norden zum Vulkan Osorno und zu ein paar schönen Wasserfällen. Allerdings wird die Fahrt dahin erst einmal spannend. Die Straße selbst ist für eine ungeteerte Straße recht gut, aber die Brücken sind nicht alle sehr vertrauenserweckend. Hier noch eine, die laut Schild bis 10t zugelassen ist:

Brücke

Bach unter der Brücke

Auch hier laufen die Kühe im wieder mitten auf der Straße rum:

Kühe

Die Straße selbst ist sehr vielfältig und es bleibt immer spannend. Mal ist es eng…

Schlucht

… mal ist es steil.

Steil!

Aber unser tapferes zweiradangetriebenes Auto nimmt es mit allen Herausforderungen auf und ist auch nicht böse, wenn wir mal mit der Fahrzeugunterseite irgendwo an einem Stein oder ähnlichem hängen bleiben.

Etwa drei Stunden nach Verlassen der Fähre und 100km weiter erreichen wir die besagten Wasserfälle. Direkt am Parkplatz gibt es schon etwas, das mich an meinen Australienurlaub zurückerinnert: Einen Wickedcamper. Das ist eine Autovermietung die Camping-Autos vermietet, in denen eine kleine Küche und meistens auch Platz zum schlafen ist. Auf winzigstem Raum. Allen diesen Autos ist gemeinsam, dass sie einen mal mehr mal minder lustigen Spruch auf dem Heck haben. Und in Australien sieht man die überall und dauernd.

Wicked Camper

Übersetzt heißt der Spruch hier: „Das Leben ist eine Reise, kein Ziel…“ Glaube ich. Mein spanisch ist noch immer nicht so gut, und ich habe Daniela nicht nach einer offiziellen Übersetzung gefragt.

Zu den Wasserfällen kommt man im Übrigen leider nur, wenn man ein kleines Eintrittsgeld zahlt. Das ärgert uns etwas, da das vorne nirgends dransteht, und wir schon für den Parkplatz 1000 CLP gezahlt haben, aber der Eintritt ist nicht wirklich teuer und wir sind extra so weit gefahren, dass wir uns auch da nicht abschrecken lassen. Belohnt werden wir unter anderem damit:

Wasserfall

Und außerdem dem ersten freien Ausblick auf den Osorno.

Osorno + Wasserfall

Nicht einmal die Postkarten hier haben den Vulkan und den Wasserfall so schön zusammen drauf. Laut unseren Reiseführern ist es wohl auch extrem selten, den Vulkan mal nicht Wolkenverhangen vorzufinden. Wir freuen uns über den Anblick also umso mehr.

Von unserem Haus am Strand und dem Süden Chiles verabschieden wir uns nachts mit einem Lagerfeuer, der Flasche Mango Pisco die wir von Tio Bernardo geschenkt bekommen haben, und Grillwürstchen:

Lagerfeuer

Würstchen am Stock

Am nächsten Morgen geht es ab zum Flughafen, die Autos abgeben, und dann ins Flugzeug nach Santiago. Von hier gibt es noch einmal über den Wolken einen Blick auf den Osorno und einen weiteren Berg:

Über den Wolken...

In Santiago holen wir unsere zurückgelassenen Taschen ab und fahren dann weiter mit dem Fernreisebus in das ca. 100km entfernte Valparaíso. Dort werden wir zwei Nächte und einen Tag verbringen, bevor wir weiter in den Norden nach La Serena fahren.